Konzept
Das Konzept der Wichtelbox
Hier möchten wir euch an einem Beispiel zeigen, wie die Wichtelbox aufgebaut ist und was ihr erwarten könnt. Das Konzept ist für alle 31 Tage ähnlich: Ihr bekommt 31 Wichtelbriefe, die der Wichtel für die Kinder geschrieben hat und die Ihr eurem Kind oder euren Kindern nur noch vorlesen braucht.
An vielen Tagen sind auch kleine Geschenke und Aufgaben für die Kinder enthalten, einige Aktivitäten bauen auch über mehrere Tage aufeinander auf. Zudem ist auch Zubehör bzw. Dekorationsartikel für das Wichtelhaus enthalten, zum Beispiel Besen, Baum, Rentier, Rentiergehege, Bagger, und vieles mehr.
Ein Beispiel dafür wäre folgende Aktivität, die sich über 3 Tage (11.12.-13.12.) erstreckt:
11. Dezember
Am Vorabend oder am Morgen des 11.12. öffnen die Eltern die Tüte mit der Aufschrift 11. Tag. Darin ist ein Wichtelbrief enthalten. Entsprechend der Anleitung entfernen die Eltern den Wichtelbrief des Vortages (10.12.) und legen den neuen Wichtelbrief vor die Wichteltüre.
Setup für den 11. Dezember
Der Wichtel erkundigt sich in diesem Brief, ob die Kinder zu Weihnachten jemanden beschenken wollen. Er würde sie gerne bei der Vorbereitung ihrer Weihnachtsgeschenke unterstützen. Sie sollen dafür ein wenig Gehölz, also Holz, Äste, Zweige oder abgefallene Baumrinde sammeln.
Die Kinder dürfen das gesammelte Gehölz vor der Wichteltüre ablegen und warten voller Spannung, was der Wichtel damit über Nacht anstellen wird.
Setup für den 11. Dezember nach erledigter Aufgabe
12. Dezember
Am Vorabend oder am Morgen des 12.12. öffnen die Eltern die Tüte mit der Aufschrift 12. Tag. Darin sind Holz-Anhänger und ein neuer Wichtelbrief enthalten. Entsprechend der Anleitung entfernen die Eltern den Wichtelbrief des Vortrages sowie das gesammelte Gehölz der Kinder. Anschließend legen die Eltern die Holz-Anhänger und den neuen Wichtelbrief vor die Wichteltüre.
Setup für den 12. Dezember
In dem Wichtelbrief teilt der Wichtel den Kindern mit, dass er über Nacht aus dem gesammelten Gehölz der Kinder schöne Holz-Anhänger in Form von Weihnachtskugeln gemacht hat. Die Kinder können die Anhänger nun bemalen und zu Weihnachten an Familienmitglieder oder Freunde verschenken.
13. Dezember
Am Vorabend oder am Morgen des 13.12. öffnen die Eltern die Tüte mit der Aufschrift 13. Tag. Darin sind ein Namensschild aus Holz sowie ein neuer Wichtelbrief enthalten. Entsprechend der Anleitung entfernen die Eltern den Wichtelbrief des Vortages. Anschließend legen die Eltern das Namensschild aus Holz sowie den neuen Wichtelbrief vor die Wichteltüre.
Setup für den 13. Dezember
In dem Wichtelbrief teilt der Wichtel den Kindern mit, dass er seinem Rentier (welches seit ein paar Tagen bei ihm wohnt) noch keinen Namen gegeben hat. Er hat aus dem restlichen Holz ein Namensschild für das Rentier angefertigt. Er bittet die Kinder darum, einen schönen Namen für das Rentier auszusuchen und das Namensschild mit dem Namen zu beschriften. Die Kinder dürfen es anschließend mit dem beigelegten Klebepunkt am Rentiergehege anbringen.
Jeder dieser Aktivitäten hat einen pädagogischen Mehrwert und fördert bei den Kindern gewisse Fähigkeiten, zum Beispiel Wahrnehmungsfähigkeit, Kreativität und Fantasie.
Setup für den 13. Dezember
Fachliche Einschätzung zu Wichtelbox
von Prof. Dr. Lena S. Kaiser, Professorin für Kindheitspädagogik mit Schwerpunkt Didaktik in der Bildungsarbeit.
„Von Tomte und Nissen: Pädagogische Werte durch zauberhafte Geschichten“
Wichtelgeschichten basieren auf der skandinavischen Tradition der wohlwollenden Tomte (auch Nissen genannt), die in den Wintermonaten Licht und Freude in die Haushalte bringen und als Schutzgeister fungieren.
Die Wichtelbox vereint Imagination, Fantasie und Ästhetik. Mit der Wichtelbox können Kinder Wichtelszenarien entdecken und interpretieren, was ihre Vorstellungskraft und ihr kreatives Denken anregt. Die Geschichten rund um die Wichtel bieten zahlreiche Gelegenheiten zum Erzählen, Beschreiben und Diskutieren. Kinder erleben Emotionen wie Freude, Überraschung und Vorfreude, was ihre emotionale Ausdrucksfähigkeit erweitern und ihre Empathie stärken kann. Die interaktiven Elemente der Wichtelbox regen dazu an, Gefühle auszudrücken und die Emotionen anderer nachzuvollziehen.
Darüber hinaus eröffnet die Wichtelbox den Raum, über ethische und moralische Werte zu sprechen. Geschichten und Szenarien laden dazu ein, über Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein nachzudenken und diese Werte zu reflektieren. Zusätzlich regen die Geschichten eine verbundene Haltung gegenüber der Natur und eine gesteigerte Achtsamkeit im täglichen Leben an, indem sie die Bedeutung von Naturverbundenheit und den respektvollen Umgang mit der Umwelt thematisieren.
Die Wichtelbox steckt voller Ideen. Ich wünsche Ihnen und allen Kindern eine zauberhafte und fantasiereiche Zeit mit viel Imagination sowie gemeinsamen Geschichten und Erlebnissen.
Was ist eine Wichteltüre?
Wichteltüren haben eine lange Tradition in Skandinavien und werden auch bei uns immer beliebter. Es wird eine kleine Türe an der Wand angebracht, die den Kindern signalisiert, dass dahinter ein Wichtel lebt. Der Wichtel interagiert mit den Kindern durch kreative Aktivitäten und verschönert ihnen dadurch die Vorweihnachtszeit.
In unserer Wichtelbox gibt es neben der Wichteltüre auch noch ein gedrucktes weihnachtliches Wichtelhaus, dass von Bine Brändle entworfen wurde.
Tradition
Die skandinavische Tradition der Wichteltüren und des
Weihnachtswichtels hat in den letzten Jahren auch in Deutschland immer mehr an
Beliebtheit gewonnen. Diese kleinen, liebevoll gestalteten Türen werden in den
Wohnräumen von Familien aufgestellt und dienen dazu, in der Vorweihnachtszeit den Wichteln einen Zugang zu den Familien zu ermöglichen. Diese Tradition bringt nicht nur magische Momente in die Adventszeit, sondern fördert auch die
Vorstellungskraft und Kreativität der Kinder, denn die Wichtel sind für die
Kinder unsichtbar. Der Tradition nach können sie ihre besonderen Fähigkeiten
und ihre Magie nur bewahren, wenn sie unbemerkt bleiben.
Die Geschichte der Wichtel reicht tief in die skandinavische Vergangenheit zurück. Ursprünglich waren Wichtel kleine, freundliche Wesen, die den Menschen im Alltag halfen und ihnen kleine Streiche spielten. In der Weihnachtszeit ist es Brauch geworden, dass die Wichtel heimlich Geschenke und kleine Überraschungen bringen, was die Vorfreude der Kinder auf Weihnachten
noch steigert.
Die Geheimnisse und die Neugier, wie die Wichtel ihre Magie nutzen und was sie tun, wenn niemand hinsieht, regen die Kinder dazu an, ihre eigene Fantasie zu nutzen und die „geheimen“ Erlebnisse der Wichtel zu erkunden. Oft interagieren die Wichtel mit den Kindern wie Freunde, indem sie kleine Nachrichten hinterlassen oder ihre täglichen Abenteuer auf spielerische Weise dokumentieren.
Insgesamt ist die Tradition der Wichteltüren und des Weihnachtswichtels eine wunderbare Möglichkeit, die Vorfreude auf Weihnachten zu zelebrieren und die Familie zusammenzubringen. Sie erinnert uns daran, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und den Zauber der Weihnachtszeit zu bewahren.